Mehmet Desde wird 1959 in Tunceli (Türkei) geboren. Nach Abschluss des Gymnasiums folgt er 1979 seinem Vater, der 1969 als Arbeitsmigrant nach Deutschland gegangen war. Zunächst arbeitet Desde in einer Bäckerei in Neufahrn bei Freising (Bayern), dann macht er eine Ausbildung als Maschinenbauer und ist in einer Gießerei tätig, erst in München, dann in Landshut. 2001 wird er deutscher Staatsbürger. 2002 stirbt Desdes Vater; nach der Beerdigung in Denizli (Westtürkei) wird Desde im Juli 2002 von der türkischen Polizei verhaftet, misshandelt und gefoltert. Es folgen Untersuchungshaft, ein mehrjähriges Ausreiseverbot, mehrere unfaire Prozesse und schließlich eine Haftstrafe für ein Delikt, das Desde nicht begangen hat. Nach einem erzwungenen Aufenthalt von insgesamt sechs Jahren und drei Monaten kann er im Oktober 2008 wieder nach Deutschland zurückkehren. Kurz danach entsteht das Buch "Folter und Haft in der Türkei". Mehmet Desde hat in der Türkei und in Deutschland in verschiedenen Menschenrechtsorganisationen mitgearbeitet, u.a. im Menschenrechtsverein IHD in Izmir und in der Koordinationsgruppe Türkei der deutschen amnesty-Sektion.